Regelmäßiges richtiges Händewaschen ist gerade noch wichtiger geworden. Was ist aber mit dem Gerät, das wir im Schnitt über drei Stunden am Tag in den Händen halten? Das Handy wird überall hin mitgenommen, wir nehmen es vor und nach dem Händewaschen in die Hände. Ohne Handywaschen ist Händewaschen also nicht genug effektiv!
Da es von der WHO noch keine Tipps gibt, wie das Handy am besten zu reinigen ist, bin ich durchs Netz gefegt und habe die ultimativen Tipps zur Smartphone-Reinigung zusammengetragen.
(Und das ist ein Text, der ohne das Wort „Keimschleuder“ auskommt, versprochen!)
Die Anzahl und Artenvielfalt der Keime auf den Smartphones ist größer als die auf Türklinken, Schuhsohlen oder Computertastaturen.
—Guten Morgen Österreich, ORF, 27.9.2018
Vor dem Reinigen Hände waschen, das Gerät vom Strom trennen (vom Ladekabel) und ausschalten.
Wie oft sollte man das Handy reinigen?
Eine einfache, leichte Trockenreinigung alle 1–2 Tage ist ein guter Richtwert. Einmal die Woche sollte man das Handy einer gründlicheren Reinigung unterziehen.
Womit reinige ich am besten?
Am besten mit einem weichen, trockenen Tuch aus Mikrofaser. Warum sind die so super, geht nicht auch ein Taschentuch? Ein Mikrofasertuch kann auch in trockenem Zustand Fettschmutz aufnehmen! Und das ist für Bildschirme super. Es gibt Mikrofasertücher wie Mehl in griffig und glatt, ich empfehle die glatte Version, „Fenstertuch“ ist hier für den Kauf ein gutes Stichwort. Taschentücher hingegen sind nicht gut geeignet, sie sind für die empfindliche Oberfläche zu rau.
- Für die Reinigung mit dem Mikrofasertuch mit leicht kreisenden Bewegungen die Oberflächen von Schmutz und Fett befreien. Für eine Tiefenreinigung ganz sanft das Tuch an einer Ecke mit warmem Wasser anfeuchten und trocken nachpolieren.
- Das Mikrofastertuch danach auch reinigen oder austauschen nicht vergessen! Gewaschen wird es in warmem Wasser mit Seife, ausgespült und getrocknet. Nicht in die Waschmaschine!
Getränkte Brillenputztücher kann man nicht guten Gewissens empfehlen, denn die sind oft in Flüssigkeiten getränkt, die ev. nicht gut sind für dein Handy. Warum ist das Glas eines neuen Smartphones nur immer so angenehm rutschig? Das ist die oleophobe Beschichtung, die schmutz- und ölabweisend ist. Sie nutzt sich zwar mit der Zeit langsam ab, mit dem falschen Reiniger geht das aber noch ungewollt schneller. (Die Zauberer von iFixit schaffen sogar eine Erneuerung dieser Beschichtung.)
Quick-Tipp für unterwegs: Zwischendurch hilft auch mal ein Tixo, den Klebestreifen auflegen und abziehen, nimmt auch ein wenig Schmutz und Fett mit.
Welcher Reiniger ist gut?
Wenn es ein Reiniger sein muss, dann am besten einen antibakteriellen Hygienespray ohne Alkohol in kleinen Mengen verwenden – gibt’s in Drogerie oder Apotheke. Diesen immer auf das Tuch (nicht auf das Gerät!) sprühen, damit keine Flüssigkeit in die Öffnungen gelangt. Sparsam verwenden.
Denn grundsätzlich gilt:
Elektronisches Gerät + Flüssigkeit = No-Go!
Was das Handy nicht so gerne sieht: Wasser, Scharfe Reiniger, Alkohol, Glasreiniger (den für die Fenster), Geschirrspülmittel, Seife.
In manchen Artikeln wird neuerdings zur Reinigung mit Mitteln geraten, die 70% Isopropylalkohol enthalten, auch von Apple. Wenn du noch nicht das neueste Modell an iPhone mit dir herumträgst, lass aber dabei besser immer noch Vorsicht walten!
Desinfizieren ist im Normalfall nicht notwendig. Nur unter besonderen Bedingungen ist Desinfizieren nötig, im Kontakt mit bestimmten Krankheiten, im Krankenhaus. Wenn du damit zu tun hast, weißt du es. Andernfalls reicht die hier beschriebene Reinigung des Geräts.
Wie reinige ich die Anschlüsse?
Die Anschlüsse des Handys lassen sich eventuell mit Wattestäbchen, Zahnstochern oder einer trockenen weichen Zahnbürste sehr vorsichtig reinigen. Grobe Flusen vorher entfernen. Keine Feuchtigkeit in die Anschlüsse bringen und auch nichts hineinstopfen, auch keine Teilchen von den Wattestäbchen verlieren. Wenn das Stäbchen nicht hilft, dann mit sanfter Druckluft probieren, die gibt es in Dosen oder in Form von handlichen Luftbläsern. Zauberwort: Sanft. Die Anschlüsse sind sehr empfindlich.
Was kann ich vorbeugend schon tun?
- Hände regelmäßig waschen. Dadurch kommt auch weniger aufs Handy.
- In eine Displayschutzfolie investieren. Kostet nicht die Welt, schützt das Display, funktioniert mittlerweile mit Touchscreen einwandfrei und lässt sich immer wieder wechseln. Kratzer im Display sind nicht nur Schönheitsfehler, hier können sich auch Keime länger einnisten. Es gibt auch kleine Staubschützer für die Buchsen.
- Auch die Hülle reinigen. Bei Plastik geht das mit Spülmittel, Leder ev. vorsichtig mit Hygienespray reinigen.
- Leg das Handy beim Essen nicht auf den Tisch, sondern verstecke es in deiner Tasche. Auf dem Tisch kriegt es immer etwas vom Essen ab, was eine super Basis für andere Keime und Mikroorganismen bildet – quasi das Miniessen für andere.
- Nimm das Handy nicht mit auf die Toilette. Nicht auf eine öffentliche, nicht auf deine.
- Halte das Handy von Schminke und Handcreme fern. Du kennst das ja aus der Kleber-Werbung: Trocken, sauber und fettfrei.
Geht’s auch ein bisschen more fancy, please?
Wer’s gerne superfancy mag, kann das Gerät auch mit einer UV-Lampe reinigen. Das UV-Licht tötet bestimmte Keime, welche aber genau und welche nicht, ist nicht ganz sicher.
Und wenn wir schon dabei sind: Auch Tastaturen und Mäuse freuen sich über eine Reinigung! Besonders cool ist die Reinigungsmasse für Tastaturen, spezielles Plastilin, das Schmutz wie Kaugummi aus den Zwischenräumen zieht.
Was ist dein Geheimtipp?
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Verwendete Quellen: Connect, Futurezone, ✰ Smarticular, Spiegel, Stern, Techbook, TK Die Techniker, t3n
Der Spiegel verlinkt Wikipedia, Per Anhalter durch die Galaxis: „Die restlichen Einwohner Golgafrinchams starben schließlich an einer Seuche, die durch ein nicht desinfiziertes Telefon verursacht wurde.“